Kein ausreichender Schutz vor Gehörschädigung durch Motorradhelm

Kein ausreichender Schutz vor Gehörschädigung durch Motorradhelm

Die führende niederländische Motorradzeitschrift Promotor hat kürzlich einen groß angelegten Motorradhelm-Test veröffentlicht. Systemhelme verschiedener Marken wurden einem umfangreichen Falltest und darüber hinaus einer Lärmmessung unterzogen. Denn wie schalldicht ist eigentlich ein Motorradhelm? Ist es eine Alternative, mit einem guten Systemhelm auch ohne Ohrstöpsel Motorrad zu fahren?

 

Gehörschädigungen innerhalb von Minuten, auch mit Helm

Für die Lärmmessung wurden zehn Systemhelme verschiedener Marken und Preisklassen getestet. Die Helme wurden bei Geschwindigkeiten von 50 km/h, 100 km/h und 150 km/h getestet. Der Motorradhelm, der im Test am besten abschnitt, lässt einen Geräuschpegel von 85 Dezibel (dB) bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h hindurch.

 

Das entspricht dem Lärm auf einem belebten Schulhof. Bei 100 km/h lässt derselbe Helm 100 dB durch. Das ist ein noch höherer Geräuschpegel, als eine Bohrmaschine (95 dB) produziert. Der Systemhelm, der bei der Geräuschreduzierung am ungünstigsten abschnitt, lässt 92 dB bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h (vergleichbar mit einem vorbeifahrenden Zug) und 106 dB bei 100 km/h (lauter als der Geräuschpegel einer Kettensäge oder in einer Diskothek) hindurch.

 

In der Tabelle unten sehen Sie, wie lange Sie bei der jeweiligen Geschwindigkeit, ohne Risiko auf Gehörschädigung, fahren können. Das Gehör kann bereits ab 80 dB geschädigt werden. In einem Geräuschpegel von 80 dB können Sie sich ungefährdet acht Stunden am Tag aufhalten. Alle weiteren drei Dezibel halbieren jeweils diese Zeitspanne. Bei einem Geräuschpegel von 83 dB besteht beispielsweise nach vier Stunden die Gefahr einer Gehörschädigung. Und bei einem Geräuschpegel von 86 dB riskieren Sie bereits nach zwei Stunden eine dauerhafte Gehörschädigung.

 

Für eine bessere Übersicht über die präzisen Resultate der Lärmmessungen, die Promotor in ihrer Zeitschrift veröffentlicht hat, haben wir für Sie die durchschnittlichen Geräuschreduzierungswerte der zehn verschiedenen Systemhelme berechnet. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h lassen die zehn getesteten Systemhelme durchschnittlich 88 dB hindurch. Das bedeutet, dass Sie etwa 1,5 Stunden ungefährdet fahren können. Nach dieser Zeit laufen Sie ein hohes Risiko einer Gehörschädigung. Wenn Sie die Geschwindigkeit Ihres Motorrads auf 100 km/h erhöhen, lassen die Helme durchschnittlich 103 dB hindurch. Schon innerhalb von 5 Minuten lauert dann eine Gehörschädigung. Und wenn Sie mit 150 km/h über die Autobahn rasen, dann gibt es wirklich kein Halten mehr: Die Systemhelme lassen bei dieser Geschwindigkeit durchschnittlich einen Geräuschpegel von 110 dB hindurch. Den Rest können Sie sich dann ja selber ausrechnen…

 

Gehörschädigungen durch Windgeräusche

Ein Systemhelm, unabhängig von der Preiskategorie oder Marke, bietet somit keinen ausreichenden Schutz auf dem Motorrad. Selbst bei geringer Geschwindigkeit kann es innerhalb kürzester Zeit zur Gehörschädigungen kommen, die leider immer dauerhaft und irreparabel sind. Glücklicherweise sind Sie nicht auf Ihren Helm angewiesen, um Gehörschädigungen auf dem Motorrad zu vermeiden. Immer mehr Motorradfahrer tragen Gehörschutz. Motorrad-Ohrstöpsel sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich und bieten, neben der Vermeidung von Gehörschädigungen, noch eine Reihe von Vorteilen. Für den Tourenfahrer beispielsweise gibt es Alpine MotoSafe Tour Ohrstöpsel mit einem mittelmäßigen Filter. Für die ‚Speed Devils‘ gibt es Alpine MotoSafe Race Ohrstöpsel mit stärkerer Dämmung. Benötigen Sie manchmal mehr und manchmal weniger Dämmung? Entscheiden Sie sich dann für Alpine MotoSafe Pro. Dann haben Sie gleich zwei komplette Sets Gehörschutzstöpsel, eines mit mittelmäßiger und eines mit starker Dämmung.

 

Sicherer und entspannter unterwegs mit Motorrad-Ohrstöpseln

Neben der Tatsache, dass Motorrad-Ohrstöpsel Sie vor Gehörschädigung schützen, bietet das Fahren mit Gehörschutz eine Reihe weiterer Vorteile. Zunächst einmal ist es viel einfacher, sich auf die Straße zu konzentrieren, da man nicht vom lauten Windrauschen abgelenkt wird. Die Konzentration auf die Straße kostet Sie auch viel mehr Energie, wenn Sie durch Windrauschen abgelenkt werden. Das Fahren mit Gehörschutz ist daher nicht nur sicherer, sondern auch wesentlich entspannter. Lesen Sie mehr über die unterschiedlichen Arten von Motorrad-Ohrstöpseln in unserem Blogbeitrag Gehörschutz: ein Muss für jeden Motorradfahrer.

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